Die andante gGmbH will ein heilendes Milieu anbieten, das eine positive Persönlichkeitsentwicklung fördert. Danach unterscheiden wir nach Bruno Bettelheim vier Dimensionen des Milieus:
- Die Umgebung
- Die institutionelle Dimension
(organisatorische Struktur der Einrichtung)
- Die physikalische Dimension
(Gebäude, Räume, Ausstattungen)
- Die menschliche Dimension
(Haltung der Mitarbeitenden, pädagogische Beziehungsgestaltung)
Die Umgebung (Sozialraum)
Die unmittelbare Umgebung ist für die Kinder und Jugendlichen von großer Bedeutung. So kann für ein Stadtkind die Betreuung in einer ländlichen Umgebung das Gefühl fördern, ausgegrenzt oder abgeschoben worden zu sein, d. h. die Desorientierung noch verstärken. Ebenso kann eine gepflegtere, ruhigere Wohngegend das Selbstwertgefühl des jungen Menschen verstärken und Sicherheit bilden. Die andante gGmbH bemüht sich daher um eine differenzierte Auswahl ihrer Standorte und überprüft, in welchem Sozialraum die Betreuung des jungen Menschen möglich ist.
Die institutionelle Dimension
Organisationsstrukturen vermitteln Botschaften und beeinflussen indirekt die Entwicklung der jungen Menschen. Wir achten daher auf die Umsetzung von Organisationsprinzipien, die soziale Solidarität mit den Kindern und Jugendlichen signalisieren. Diese Möglichkeit scheint uns in unseren Projekten am besten über die Organisationsprinzipien „Einheitlichkeit bei größtmöglicher Autonomie“ und „Gemeinschaft“ gegeben.
Die physikalische Dimension
Gebäude, Räume und Einrichtungen beeinflussen maßgeblich das Milieu. Unsere Häuser werden so ausgewählt, dass sie ein Ort der Ruhe, der Sicherheit und des Schutzes sowie der Selbstfindung und Persönlichkeitsentwicklung sein können. Die Ausstattung der Räumlichkeiten soll den jungen Menschen Wertschätzung signalisieren. Zerbrochene Möbel werden beispielsweise sofort ersetzt, um kein Klima der Verwahrlosung oder des Chaos aufkommen zu lassen.
Die personale Dimension
Die Persönlichkeit der Betreuenden ist die zentrale Größe des Milieus, denn diese tragen stellvertretend die alleinige Verantwortung für die Gruppe bzw. für die jungen Menschen. Daher haben sie die Beziehungsarbeit empathisch und professionell reflektierend zu gestalten. Gleichzeitig wird eine Beziehungsgestaltung angestrebt, die vielfältige soziale Kontakte und gelingende Beziehungen ermöglicht. Dieser Prozess wird begleitet durch regelmäßige Supervision.